© Dodge Roll

Enter The Gungeon ist der neueste Indie-Hit, der sich seit ein paar Tagen in den beliebtesten Steam-Neuerscheinungen neben den großen Titeln wie Tom Clancy’s The Division und neuerdings auch Dark Souls III behaupten kann. Der Coop-Shooter ist ein actiongeladener Dungeon-Crawler durch den namensgebenden Kerker („GUNgeon“), welcher ganz unter dem Motiv von Knarren und Schießprügeln aller Art gehalten ist.

Enter The Gungeon reiht sich souverän in die Riege bekannter Rogue-like Indie-Hits wie The Binding of Isaac oder Nuclear Throne ein. Eure Aufgabe: Ihr müsst euch durch einen riesigen zufallsgenerierten Dungeon schießen, unzählige einfallsreiche Waffen einheimsen und euch gegen knuffig animierte Gegner zur Wehr setzen. Das Problem: Ihr besitzt nur ein Leben. Und wenn euch einer der witzigen Endbosse den Garaus macht, verliert ihr euren kostbaren Loot und ihr müsst auf der obersten Ebene des „Gungeons“ von neuem beginnen. Ist doch ein Leichtes. Am Ende erwartet euch schließlich die ultimative Belohnung: Eine Wumme, die die Vergangenheit selbst abknallen kann…

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Kanonen mit Kanonen abknallen

Enter The Gungeon bleibt seinem Schießeisenmotiv dabei konsequent treu: Eure Gegner sind ulkige Patronenhülsen, die euch tapsend nachstellen. Guns don’t kill people. Cute Bullets do. Um eine der unzähligen Waffen in einem der Shops des „Gungeons“ kaufen zu können, müsst ihr die von den besiegten Gegnern fallengelassene Patronen einsammeln, die hier als Währung dienen. Ihr knallt also Kanonen mit Kanonen ab, um mit Gewehrkugeln noch mehr Waffen und Munition zu kaufen.

Der Innenausstatter des Dungeons hat sich beim Einrichten auch nicht lumpen lassen. An den Wänden hängen Teppiche und Reliefs mit Munitionsmotiven und Teleporter erscheinen als Patronenlager von Revolvern. Man kann nicht abstreiten, dass Enter The Gungeon einen gewissen Waffenfetisch besitzt.

Auch wenn die Räume des „Gungeons“ liebevoll mit handplazierten Details versehen sind, könnt ihr das gesamte Möbel Inventar genauso schnell wieder zerdeppern. Denn brechen erstmal Feuergefechte aus, fliegen die Fetzen. In reinster John-Woo-Shooter-Manier (inspiriert durch klassische Hong Kong Action-Filme wie Hard Boiled) weichen die Spielfiguren mittels einer Hechtrolle nach der anderen den unendlichen Geschossen aus, um hinter umgeschmissenen Tischen in Deckung zu gehen. Ihr könnt dann Kronleuchter auf Feinde herabgeschmettern und mit explosiven Fässern die Gegnerscharen wegfetzen. Dazu machen treibend-sphärische Neo-Chiptunes während der adrenalin-geschwängerten Shootouts mächtig Dampf. Und das alles zusammen fühlt sich einfach gut an.

Alle Figuren werden Dank ihres pixeligen Knuffigkeitsfaktors astrein animiert, wenn sie euch blutrünstig nachstellen. Dabei fühlt sich die Steuerung per Gamepad oder Tastatur immer organisch und reaktionsfreudig an: Wenn ihr während eines Kampfes im „Gungeon“ scheitert, dann nur, weil ihr zu langsam seid.

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Unerbittlicher Dungeon

Wer beinharte Spiele wie Dark Souls III mag, der wird auch den Indie-Titel Enter The Gungeon lieben. Das Spiel zeichnet sich durch einen enormen Schwierigkeitsgrad aus. Ihr werdet so einige Stunden damit verbringen, um überhaupt in die tieferen Ebenen des Kerkers vordringen zu können. Ihr werdet sterben, sterben und sterben. Und dabei jedesmal den in zufallsgenerierten Truhen versteckten Loot neu aufsammeln müssen. Doch ein komfortables Map- und Teleportations-System lässt euch eine Ebene des „Gungeons“ recht einfach erkunden und so stellt sich schnell der Lerneffekt ein, nachdem ihr eure Waffen immer besser gegen die Gegner einzusetzen wisst.

Und dann sind da noch die Endgegner. Auf jeder Dungeon-Ebene erwartet euch am Ende ein würdiger und aberwitziger Endboss, den ihr bewältigen müsst, bevor ihr weiterziehen könnt. Allein die bodybuildende „Rapid Fire Gatling Gull“ – eine Möwe mit aufgeschultertem Maschinengewehr – wird euch mit tonnenweise Kugeln und Federn eindecken.

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Knarren bis zum Umfallen

Keine Sorge. Der „Gungeon“ bietet Unmengen an Gegnern, Gegenständen und natürlich – Waffen. Ihr könnt kleine Knarren finden. Und große Knarren. Revolver, Colts, Renaissance- und Mittelalterwaffen, Shotguns, Scharfschützengewehre, Haubitzen, Flinten, Karabiner, Ballermänner, Wuchtwummen, Big Fuckin Guns, Gitarrengewehre – bis hin zum Banana-Phone. Hier ist wirklich alles vertreten. Ein Blick auf die offizielle Enter The Gungeon Wiki lässt die Kinnlade herunterklappen und das Sammlerherz höher schlagen.

Und alles wird samt witziger Hintergrundgeschichte innerhalb des Spiels in einem Waffenalmanach, im „Ammonomicon“ festgehalten (H.P. Lovecrafts Necronomicon lässt grüßen). Eurem Sammeltrieb könnt ihr hier definitiv ungehemmt nachgehen. Alleine das Entdecken und Ausprobieren aller Waffen wird euch so einige Stunden in Beschlag nehmen.

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Das Fazit

Enter The Gungeon von den Machern Dodge Roll aus dem Hause Devolver Digital bietet einfach rundum exzellenten Spielspaß für Freunde von Indie-Games. Die Unmengen an Waffen, Gegenständen, Secrets, Gegnern und witzigen Endbossen laden immer wieder zu Erkundungstouren durch den unterirdischen Freizeitpark im Knarrengewand. Der Schwierigkeitsgrad ist beinhart, bleibt aber dabei dank der reaktionsfreudigen Steuerung während der hektischen Shootouts stets fair. Der Shooter lässt sich auch im Coop-Modus mit einem Kumpel prima gemeinsam auf der Couch zocken und so könnt ihr ruhig das ein oder andere Bier kalt stellen: Der Abend wird länger werden!

Enter The Gungeon ist für den PC auf Steam, GoG und für PS4 für 14,99€ erhältlich.

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